Honigernte

Wenn die Waben entdeckelt werden und der erste Honig zu tropfen beginnt, sich der Raum mit aromatischem Duft von Honig füllt, dann ist es soweit. Der Imker sieht die Früchte seiner Arbeit in goldgelb fliessen. Die Honigernte zählt zu den schönsten und aufregendsten Momenten in der Imkerei. 

Wie schmeckt er?

Wieviel Honig wird es?

Wie hoch ist der Wassergehalt?

Honigraum aufsetzen

Nun bevor man an das Schleudern denken kann, muss zuerst die Grundlage geschaffen werden. Aufsetzen des Honigraumes. Wann ist der richtige Zeitpunkt dies zu tun?

Grundsätzlich kann man dies immer tun wenn es blüht. Jedoch setze ich im Frühjahr vor der ersten großen Blütezeit, sprich Frühtracht diesen auf und dieser bleibt bis etwa mitte Juli anfang August drauf. Ein Absperrgitter sollte meines erachtens nicht fehlen um zu verhindern das der Honigraum bebrütet wird. Es gibt nur eines zu beachten beim Einsetzen des Apsperrgitters damit der Honigraum auch angenommen wird. Das Absperrgitter sollte wie die darunterliegenden Waben eingelegt werden so dass diese nicht um 90° verdreht zueinander stehen. Denn dann kann es passieren das sich nicht viel tut im Honigraum.

Dazu hatte ich einen kleinen Versuch an insgesamt 3 Völkern am gleichen Standort und etwa gleicher Größe vorgenommen. An 2 Völkern wurde das Absperrgitter mal verkehrt eingesetzt um zu schauen ob es wirklich was Ausmacht und an einem Volk richtig herrum. Alle Honigräume wurden mit 12 Honigrähmchen und frischen Mittelwänden versehen. Bei dem Volk mit richtig eingelegtem Absperrgitter waren nach nur 1 Woche bereits 7 Mittelwände ausgebaut. Bei den 2 anderen Bienenstöcken waren fast keine Bienen im Honigraum. Ein Ausbau der Mittelwände hatte nicht stattgefunden. Also wurden diese Absperrgitter gedreht und eine Woche später geprüft wie der Ausbau nun aussieht. Bei der Durchsicht herrschte reges treiben in den Honigräumen und die Mittelwände wurden fleissig ausgebaut jedoch waren es hier nur 4-5 ausgebaute MW. Währenddessen waren im Volk in dem von Anfang an das Apsperrgitter richtig lag bereits alle MW ausgebaut und der erste Honig in den Waben eingetragen.

Eine weitere Möglichkeit das die Bienen den HR nicht annehmen ist meist das das Volk noch zu klein bzw. zu schwach ist bzw. zu viel Platz hat. Sprich die im Brutraum befindlichen Rähmchen noch genügend Platz haben so dass ein Ausbau nicht nötig ist. Hier gilt es die Bienen entweder einzuengen oder eben noch abzuwarten.

Wann kann geschleudert werden

Nun stellt sich die Frage wann geschleudert werden kann. Kurzum wenn genügend Honig vorhanden ist.

Dies lässt sich am einfachsten mit einem Blick in den Honigraum prüfen. Wenn die Honigwaben zu mehr als 2/3 verdeckelt sind kann man an ein Abnehmen des HR denken. Vorher wäre der Wassergehalt zu hoch um in den Vorgaben der Honigverordnung von kleiner gleich 20% bzw. der DIB Vorgabe von kleiner gleich 18%. Der Heidehonig darf einen höheren Wassergehalt aufweisen. 

Dies kann man mit der sogenannten Spritzprobe oder eben einem Hygrometer feststellen. Persönlich halte ich von der sogenannten Spritzprobe nichts den da kann man nicht feststellen ob es 17,5 % sind oder doch 18% oder gar 19%. Die Spritzprobe zeigt nur ob auch der nicht verdeckelte Honig fest genug ist um geschleudert zu werden.

Also bleibt nur das Hygrometer um den Wassergehalt festzustellen. Dazu eine Probe entnehmen durchschauen und man sieht genau ob oder ob nicht geschleudert werden kann.

Schleudern

Sind genügend Honigwaben von entsprechneder Qualität vorhanden kann geschleudert werden.

Dazu sollten natürlich die entsprechenden Räumlichkeiten und Hygienemaßnahmen zur Verfügung stehen um auch den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Den es handelt sich um ein Lebensmittel was in den Verkehr gebracht werden soll.

Zum Schleudern selbst gibt es eigentlich nicht viel ausser Schleuder auf Rähmchen rein Honig raus oder so in etwa. Nein zuerst kommt natürlich die Frage welche Schleuder Radial oder tangenzial oder doch preßen.

Die Schleudern im Kurzüberblick

- Radialschleuder

- Tangenzialschleuder

- Honigpresse

Abfüllen

Nach dem Schleudern muss der Honig nun noch abgefüllt werden um letztlich auf dem Frühstückstisch zu landen. Hier kommt es nun auf den Honig an ob er gleich ins Glas kann oder ob er noch weiter behandelt werden muss oder sollte.

Sprich cremig rühren ja oder nein das ist die Frage.

Grundsätzlich kann man sagen je früher der Honig geerntet wird desto mehr muss gerührt werden. Frühtracht Honige weisen einen hohen Glukose Anteil sprich Traubenzucker auf und neigen daher zum schnellen auskristallisieren. Diese kristalline Struktur wird durch das mehrmalige rühren gebrochen und verhindert bzw. verlangsamt die erneute Kristallisation. Natürlich gibt es noch weitere Kriterien zur Kristallisation was hier aber zu weit gehen würde.

Honigtau Honige können hingegen gleich ins Glas da diese nicht oder nur sehr langsam Kristallisieren.